Züchterische Ansätze zur Verminderung des Mykotoxingehaltes im Erntegut von Weizen
- Publikations-Art
- Zeitschriftenbeitrag
- Autoren
- Miedaner, T.
- Erscheinungsjahr
- 2003
- Veröffentlicht in
- LandInfo
- Band/Volume
- 3/
- Seite (von - bis)
- 14-18
Mykotoxine, die Stoffwechselprodukte bestimmter Pilze, stellen weltweit eine Gefährdung der Lebensmittelsicherheit dar. Das am häufigsten vorkommende Mykotoxin in Deutschland ist Deoxynivalenol (DON). Es wird während der Ähreninfektion von Getreide mit Fusarium-Arten gebildet und befindet sich im Erntegut. Bei Weizen lassen sich im Zuchtmaterial Genotypen finden, die deutlich weniger Ährensymptome und geringere DON-Gehalte im Erntegut zeigen. Dabei sind erhebliche Rangverschiebungen der Anfälligkeit von Genotypen in unterschiedlichen Umwelten zu beobachten. Deshalb sind für die Selektion resistenter Genotypen und auch die Bearbeitung pflanzenbaulicher Fragen Prüfungen in mehreren Umwelten (Orte, Jahre) unabdingbar. Bei künstlicher Infektion lässt sich eine ausreichend enge Korrelation zwischen Ährenbefall und DON-Gehalt im Korn feststellen. Im Züchtungsgang sollte deshalb eine konsequente Selektion auf verbesserte Resistenz auch zu Genotypen mit geringerer Mykotoxinbelastung führen. Der Züchter muss dann nur noch die wenigen Sortenkandidaten mit aufwändigen Analysemethoden auf ihren DON-Gehalt untersuchen. Langfristig kann auch die Einkreuzung exotischer Resistenzträger zu einer weiteren Verminderung der Toxingehalte führen. Der Einsatz von DNA-Markern zur Erhöhung der Selektionseffizienz wird bereits praktiziert, zahlreiche gentechnologische Methoden zur Pathogenabwehr und Toxinverminderung sind in der Entwicklung. Nur ein integriertes Konzept unter Einbeziehung aller pflanzenbaulichen, pflanzenzüchterischen und phytomedizinischen Maßnahmen zur Vermeidung des Pilzbefalls bereits auf dem Feld kann die Mykotoxinproblematik mittel- bis langfristig lösen. Die beste Prophylaxe zur Verringerung der Mykotoxinbelastung sind derzeit angepasste pflanzenbauliche Maßnahmen und die Verwendung resistenter Sorten.