Generelles zu Dinkel

Dinkel (Triticum aestivum ssp. spelta) ist eine hexaploide Weizenart, die sehr eng mit dem modernen Brotweizen (Triticum aestivum ssp. aestivum) verwandt ist. Im Gegensatz zum freidreschenden Brotweizen, verbleiben die Körner des Dinkels beim Mähdrusch fest umschlossen von den Hüllspelzen. Das Gebilde aus Hüllspelzen sowie 2-3 Körnern darin wird Vese genannt. Erst in einem weiteren Arbeitsgang in der Mühle, dem sogenannten Gerbgang, werden die Körner freigelegt. Dies bedeutet zwar einen gesteigerten Aufwand in der Produktion, allerdings stellt die Hüllspelze auch einen natürlichen Schutzmechanismus gegenüber Infektionen und Umweltschadstoffen dar.

 

(Ähren verschiedener Dinkelsorten)

Dinkel war das Hauptgetreide der Alemannen, wurde aber im frühen 20. Jahrhundert endgültig vom Brotweizen in die Bedeutungslosigkeit verbannt. Im Zuge der Besinnung auf Anbaualternativen wurde die Re-etablierung des Dinkels Mitte der 1970er gestartet. Diese Re-Etablierung war langsam, aber stetig, ging von Baden-Württemberg aus und schwappte auf andere Bundesländer über. Heute werden in Deutschland über 100.000 ha Dinkel angebaut, konventionell wie bio, Tendenz stark steigend. Wir arbeiten intensiv daran, mehr über einen erfolgreichen Anbau und Verarbeitung sowie die Inhaltsstoffe von Dinkel zu verstehen. Dabei setzen wir neben klassischer Forschung auf intensive Zusammenarbeit mit der gesamten Produktionskette des Dinkels. Genauere Infos entnehmen Sie dem Buch: Unterschätzte Getreidearten – Einkorn, Emmer, Dinkel & Co.