Generelles zu Durumweizen
Der Hartweizen, auch Durumweizen (Triticum turgidum ssp. durum) genannt ist ein tetraploider und freidreschender Weizen, der eng mit dem Emmer verwandt ist, aus dem er vor einigen Tausend Jahren abgeleitet wurde. Hartweizen ist der Rohstoff für die klassische Pastaproduktion, ca. 95% seines Erntegutes fließt in diese beliebte Speise. Hartweizen wird vor allem rund ums Mittelmeer sowie in den USA und Kanada in großem Stile angebaut. Allerdings gibt es auch in Deutschland eine seit den 1980iger Jahren konstant ansteigende Anbaufläche, die aktuell > 40.000ha erreicht hat, was eta 40% des heimsichen Bedarfs an Hartweizen deckt. Die Besonderheit der Hartweizenproduktion sind die sehr hohen Qualitätsansprüche, die die verarbeitenden Industrie an die Rohware stellt. Neben hohem Proteingehalt mit hoher Proteinqualität, sind dies bei uns vor allem eine möglichst gelbe Farbe sowie die Glasigkeit des Korns gekoppelt an eine hohe Fallzahl. Hartweizen ist sehr sensibel gegenüber Feuchtigkeitseinflüssen um die Ernte herum. Durch Regen und zum Teil sogar schon Tau verliert er irreversibel die geforderte Glasigkeit und Fallzahl. Deswegen kann er in Deutschland nur in Gebieten mit Sommertrockenheit produziert werden.
Nichts desto trotz setzt die einheimische Nudelindustrie immer mehr auf einheimischen Durum. Eine Veröffentlichung konstatiert einheimischen Durum die mit großem Abstand beste Nachhaltigkeit gemessen am CO2-Footprint. Darüber hinaus ist insbesondere der deutsche Durum sehr reich an Carotinoiden. Wir arbeiten intensiv daran, die Merkmalszusammenhänge vor allem bei den Qualitäten besser zu verstehen, um neue Sorten zu züchten, die deutlich besser an die deutschen Anbaubedingungen angepasst sind. Ein erster großer Erfolg war dabei die Einführung einer Winterform mit guter Winterhärte. Genauere Infos entnehmen Sie dem Buch: Unterschätzte Getreidearten – Einkorn, Emmer, Dinkel & Co.